James Foley im Helikopter auf dem Weg an die Front. Der Drang, in der vordersten Linie zu stehen war ihm Antrieb und Verhängnis zugleich. Das Risiko war uns bewusst, auch wenn wir darüber manchmal scherzten. Alte Kriegsreporter-Weisheit: Wer zuviel über seine eigene Verwundbarkeit nachdenkt, der funktioniert nicht. Dann hat man dort draußen nichts verloren.

Der Einsatz für das betörende Spiel mit der Gefahr ist hoch. Wer aber den Ruf verspürt, dabei zu sein, wenn Geschichte geschrieben wird, dem stellt sich die Frage nach dem Preis nicht. Und so verschwendet man kaum einen Gedanken an das eigene Ende. Weitaus mehr zählt einem das Schicksal von Menschen und Orten, von denen niemand jemals etwas gehört hätte, herrschte dort nicht der Krieg. Wem hätte Raqqa vor einigen Jahren wohl etwas bedeutet?

In “Jim: The James Foley Story” zeichnet der Filmemacher Brian Oakes das Leben des Journalisten nach, der am 18. August 2014 von einem Henker der Terrormiliz „Islamischer Staat“ vor laufender Kamera enthauptet wurde. Review: Recalling the Man in ‘Jim: The James Foley Story’,erschienen in der New York Times am 5. Februar 2016.